Seminar „Einsätze mit Gifttieren“ Die Feuerwehr Laufenburg richtete am 16.11.19 im Auftrag des Kreisfeuerwehrverbandes Waldshut, in Laufenburg ein Seminar zum Thema „Einsätze mit Gifttieren“ aus. Eingeladen waren Feuerwehren aus dem Regierungsbezirk Freiburg sowie die Polizei, der Zoll und auch der Rettungsdienst. Auch aus der benachbarten Schweiz folgten der Einladung einige Mitglieder der Feuerwehren und der Polizei aus den Kantonen Bern, Basel, Baselland und Aargau. Vor gut 90 Teilnehmern eröffnete Herr Harald Burger von der Polizei Freiburg das Seminar. Herr Burger, der in Steinen im Wiesental, in einer Mietwohnung eine Schlange gefangen hatte, war dem ein oder anderen bereits aus der Presse bekannt. Aber das war nicht der einzige Einsatz des Beamten. Er berichtete außerdem von interessanten Einsätzen mit einer Spinne in einem Supermarkt, einer Bartagame und anderen exotischen und auch giftigen Tieren. Auch zwei Feuerwehrleute aus der Region berichteten in anschaulicher und unterhaltsamer Weise von ihren Erfahrungen von Einsätzen mit Schlangen. Hauptreferent Stefan Zobel, Brandamtmann von der Berufsfeuerwehr München und Buchautor, der dort zuständig ist für das Einfangen von exotischen Tieren, teilte seinen Vortrag in drei Teile: Als erstes ging es um die gesetzlichen Grundlagen die es zu beachten gibt. Es ist z. B. nur Jägern, Metzgern und Tierärzten erlaubt ein Tier zu töten. In den einzelnen Bundesländern gibt es keine einheitliche Gesetzesgrundlage zum Halten von Gifttieren, in manchen ist es erlaubt und in anderen verboten. Er führte aus, welche Reptilien in Mitteleuropa heimisch sind und welche Arten von exotischen Gifttieren es in deutschen Wohnungen verbreitet gibt. Was bei allen Seminarteilnehmern auf Unverständnis traf war die Tatsache, dass es auf offiziellen Reptilienbörsen eine Kobra für 20€ und eine Mamba für schon 45€ zu kaufen gibt. Ein Käufer muß hierbei keine Fachkenntnisse nachweisen. Im zweiten Teil berichtete Stephan Zobel über Einsätze, die er nicht nur in München, sondern in ganz Bayern fährt. Dabei musste er entflohene Schlangen und manchmal auch kleine Krokodile und Leguane wieder einfangen. Es gibt auch Schildkröten wie Geier- oder Schnappschildkröten, die durchaus gefährlich werden können. Im letzten Teil seines Vortrags zeigte uns Zobel eine Mindestausstattung die benötigt wird, um ein entflohenes Tier wieder einzufangen. Mit einem Seminarteilnehmer zusammen demonstrierte Zobel, wie man mit zwei Schlangenhaken eine Schlange in einen Fangsack befördert und wie dieser dann doppelt gesichert wird. Den Schluss des Seminars gestaltete Frau Dr. Dorothea Hartmann aus Nürnberg. Sie ist Fachärztin für Anästhesie und eine erfahrene Notärztin. Frau Hartmann verstand es hervorragend den Anwesenden ohne medizinische Fachausdrücke die Vorgänge im menschlichen Körper nach einem Biss oder einer Stichverletzung zu beschreiben. Detailliert führte sie aus, welche Erste-Hilfe-Maßnahmen es gibt, welche Wirkungen die verschiedenen Gifte haben, und wo qualifizierte Notfallzentren in Deutschland sind. Da sie öfter in Afrika tätig war, konnte sie von vielfachen Erfahrungen berichten. Sie unterstrich ihren Vortrag mit anschaulichen Bildern.
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