Floriansmesse Bonndorf – Den Verstorbenen ein ehrendes Andenken bewahren

Mit einer beeindruckenden Kirchenmesse und anschließendem kameradschaftlichen Zusammensein gedachten und feierten die Feuerwehrangehörigen des Landkreises Waldshut den Namenstag des christlichen Märtyrer Florian.

„Heiliger Florian, hilf uns in Not und Gefahren! Gott mög‘ es geben, dass Feuer und Wasser nicht schaden“, mit diesem Lied nach der Melodie von „Lobet dem Herrn“ zogen die Fahnenträger unter anderem mit Pfarrer Florian Schneider in die Stadtkirche St. Peter & Paul Kirche ein.

Unterstützt wurde der Geistliche von Angehörigen der Feuerwehr – Mathias Woll, Sören Thor, Ralf Selb und Jannick Eichkorn – als Ministranten. Die Stadtmusik unter der Leitung von Alexander Bernhart umrahmte die Messe und den anschließenden Hock in der Stadthalle mit feierlichen Weisen.

Die Jugendfeuerwehr mit Mia Hoffmann und Milan Bakos gedachte namentlich den Verstorbenen der Feuerwehren im Landkreis, darunter der kürzlich verstorbene ehemalige Kreisbrandmeister Ernst Kaiser aus Stühlingen. Die Lesung hielt Andreas Stoll. Anna Ketterer und Ronja Albert trugen die Fürbitten vor.

In seiner Predig hob Pfarrer Fabian Schneider die Bedeutung der Wehr und das Engagement seiner Mitglieder besonders hervor. „Einsatz, Mut, Kameradschaft, und oft die Bereitschaft, das eigene Wohl hinten anzustellen für andere“, sagte er. Das Gebet eines Freiwillige Feuerwehrmannes kam von Daniel Dietsche.

Nach dem Schlussgebet sangen die Kirchenbesucher „…Hilf uns Feuerwache sein, wenn die Missgunst sengt und zündet“ nach der Melodie von Großer Gott wir loben Dich. Bevor die Fahnenträger sich zum Auszug bereit machten, dankte der Bonndorfer Feuerwehrkommandant Hansjörg Ketterer allen für ihr Kommen.

„Wenn die Feuerwehr feiert, dann ist das immer ein besonderer Moment“, begann die Begrüßung von Bürgermeister Marlon Jost in der Stadthalle. Hier erwarteten 75 kg Schäufele, 70 kg Kartoffelsalat für 350 Essen die Feuerwehrangehörigen nebst Partner aus den 32 Feuerwehren des Landkreises Waldshut. In der Küche und beim Bewirten unterstützen die rund 30 Helfer der Bonndorfer Wehr die Aktiven der Abteilung.

„Unsere Feuerwehren sind ungemein beliebt. Das gilt für Bonndorf und für die anderen Gemeinden. Die Bürgerschaft weiß, was sie an der freiwilligen „Task Force“ zur Bewältigung aller nur denkbaren Gefahrensituationen hat“, hob der Bürgermeister vor. Das Floriansfest trage die Botschaft, füreinander einzustehen. Seit der Gründung der ersten freiwilligen Feuerwehren hätten alle Mitglieder dazu beigetragen, hierzulande eine Kultur des Helfens auszuprägen.
Zur Kultur und Tugend der Feuerwehr gehöre der Bereich Hilfsbereitschaft, die gemeindeübergreifend funktioniere. „Sie alle sind Vorbilder für die nachfolgenden Generationen. Ohne die Feuerwehrleute würde das Rettungswesen nicht so reibungslos funktionieren, ohne sie müssten viele Menschen weitaus länger auf Hilfe warten.

„Die Bonndorfer Feuerwehr ist gut aufgestellt“, betonte Jost. Die Stadt stehe hinter der Feuerwehr, wie es sich zeige, dass in den vergangenen vier Jahren allein vier Feuerwehrfahrzeuge durch die Stadt Bonndorf angeschafft wurde und die Infrastruktur durch ein neues Feuerwehrgebäude in Brunnadern und in Geräte investiert wurde. 1,4 Millionen Euro wurden dafür aufgewandt.

Ein Dank galt für die Ausrichtung der Floriansmesse und der anschließenden Feier Altersobmann Rudi Temesberger. Auch Kreisfeuerwehr-Verbandsvorsitzender Ralf Rieple dankte dem Mitorganisator für die 17. Floriansmesse im Landkreis Waldshut. Kreisverbandsobmann Erhard Heide (Klettgau) zollte den Bonndorfer Frauen und Männern Respekt für die Ausrichtung. „Ihr habt das Spitze gemacht. Die Feuerwehrmesse ist sicher keine Rentnerveranstaltung, die einmal im Jahr stattfindet. Nein, Ihr habt mit Eurer Anwesenheit demonstriert, dass wir den Verstorbenen ein ehrendes Andenken bewahren.“

Der heilige Florian der Schutzpatron der Feuerwehr
Die Namen Florian und Feuerwehr sind heute untrennbar miteinander verbunden. Feuerwehrmänner werden als Floriansjünger bezeichnet. Doch wer war dieser heilige Florian wirklich und was hat er mit der Feuerwehr zu tun?
Den Bezug zur Feuerwehr stellt eine kleine überlieferte Geschichte her: Als in Zeiselmauer einmal ein Haus lichterloh brannte, nahm der kleine Florian einfach einen der Holzeimer, wie sie bei ihm zu Hause im Stall hingen, füllte ihn mit Wasser und löschte das Feuer in wenigen Minuten.

Anfangs war Florian der Patron der Krieger und wurde im 16. Jahrhundert zum Helfer in Feuer- und Wassergefahr. Deshalb gilt der Heilige bis heute als Schutzpatron der Feuerwehren. So wurde der Darstellung des Florian als Soldat mit Lanze und Banner die Attribute Wasserkübel und brennendes Haus beigegeben. Manchmal verweist ein Mühlstein auf sein Martyrium. Der heilige Florian ist aber auch der Schutzpatron der Kaminkehrer, Schmiede, Bierbrauer und Hafner.

Sein Gedenktag ist der 4. Mai, der Florianstag.

Florian – der Funkrufname
Jedes Einsatzfahrzeug der Feuerwehr hat einen eigenen Funkrufnamen. „Florian Bonndorf 1/46 kommen“, so schallt es durch den Äther, wenn das Hilfeleistungslöschfahrzeug aus Bonndorf gefordert wird. Doch so war es nicht immer. Seit dem 13. Juni 1975 ist „Florian“ der einheitliche Funkrufname der Feuerwehren in Deutschland. Als Erfinder des Funkrufnamens gilt der Hamburger Branddirektor Hans Brunswig im Jahr 1950.

Text und Bilder von Heidi Rombach

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